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VDZ: Wirbel um Auswahl des Präsidentschafts-Kandidaten

Die Begeisterung für den Vorschlag des VDZ-Präsidiums an die Delegiertenversammlung, Dr. Stephan Holthoff-Pförtner aus der Gesellschafterfamilie der Funke Mediengruppe zum Nachfolger von VDZ-Präsident Prof. Dr. Hubert Burda zu wählen, ist im Verband offenbar nicht so einhellig, wie es zunächst schien. So berichtete horizont.net heute über einen "Brandbrief" von Rainer Esser (Geschäftsführer Die Zeit, Hamburg), Julia Jäkel (CEO Gruner + Jahr, Hamburg), Thomas Hass (GF Spiegel-Verlag, Hamburg) und Verleger Christian Medweth (Medweth Media Group, Rheinfelden).

In ihrem Brief an die Delegierten des VDZ beklagen die vier hochkarätigen Unterzeichner, dass dieser Vorschlag "ohne Beteiligung vieler wichtiger Mitgliedsunternehmen des VDZ – konkreter: des PZ innerhalb des Verbandes – und in einem für diese Mitglieder höchst intransparenten Procedere" entstanden sei. Das Verfahren erinnere an "Hinterzimmerbünde". Deutlich wird, dass sich die Verlagsmanager bei dieser wichtigen Entscheidungsfindung übergangen fühlen. Es geht ihnen hier vor allem um die Umstände der Auswahl und weniger um die Person.

Der VDZ wollte sich auf unsere Anfrage nicht zu dem Thema äußern. Im Umfeld des Verbandes heißt es indes, die Verantwortlichen würden sich bemühen, die Wogen zu glätten, ohne Holthoff-Pförtner als Kandidaten zu beschädigen. Inwieweit das gelingen wird, werden die kommenden Tage und Wochen zeigen. Ein möglicher Alternativ-Kandidat wurde bislang nicht genannt. Die Abstimmung der Delegiertenversammlung über den designierten Burda-Nachfolger ist für den 6. November vorgesehen.

Prof. Dr. Hubert Burda hatte im Juni 2015 bei seiner Wiederwahl zum VDZ-Präsidenten sowohl dem Präsidium als auch den Delegierten deutlich gemacht, dass er sich zur Wahl stellen und diese auch annehmen wird, aber er sich das Recht vorbehalten werde, vorbehaltlich seiner Gesundheit oder anderer Verpflichtungen nicht die gesamte Amtsperiode als Präsident zur Verfügung stehen werde. Alle Beteiligten hatten also genug Zeit, sich Gedanken über einen Nachfolger zu machen.